Lauda: Das zu Beginn doch ziemlich kritisch beäugte Konzept hat sich inzwischen fest etabliert: Ließen sich in der Anfangsphase jeweils um die hundert Besucher mit einer gewissen Neugierde auf das noch unbekannte Spektakel ein, so verzeichneten in diesem Jahr die Veranstalter – die Stadtverwaltung und die Weinbaubetriebe aus Lauda-Königshofen – erstmals ein quasi „ausverkauftes Haus“.
Zur mittlerweile vierten Auflage der „Wood-Rock-Weinprobe“ als Einstimmung auf das vom 30. Mai bis 1. Juni folgende Weinfest in Alt-Lauda fanden sich nun rund 140 Freunde der edlen Tropfen im großen Saal des Rathauses in Lauda ein, um dort die besondere Atmosphäre „in vollen Zügen“ zu genießen. Neben der rockigen Musik überzeugten wieder vor allem die neun ausgesucht exzellenten Rebensäfte plus Sekt.
„Ich habe wie bisher die nicht nur ins Ohr gehenden, durchweg bekannten Titel erneut den außergewöhnlichen Gewächsen angepasst“, führte der als Moderator fungierende Holzschnitzer und -bildhauer Heinz A. Theobald in die „etwas andere Weinprobe“ ein, bei der auch 2014 die Sitz- gegenüber den Stehplätzen dominierten.
Dennoch kam spätestens ab der Mitte des weit mehr als vierstündigen Programms sichtlich Bewegung in die Reihen, nachdem zuvor lediglich die Nachschubversorgung am Buffet mit Snacks zum Schlendern durch den Raum veranlassten. Doch bald rockte teilweise der in gedämpftes Licht getauchte Saal, etliche wagten im Laufe des Abends gar ein Tänzchen, nicht nur hervorgerufen durch den sichtlich gestiegenen Alkoholpegel, sondern in erster Linie durch die vorwiegend aufgelegten Oldies ab Ende der 50er Jahre, die eine große Bandbreite umfassten.
Mit ganz anderen Highlights glänzte dagegen zwischendurch das fränkische Theater-Duo Rita und Inge aus der Nähe von Kitzingen mit seinem spritzigen Wein-Kabarett „Spätlese„, eine gekonnte und viel beklatschte Unterhaltung der beiden „Alters-Ehrenweinköniginnen“, die nicht nur die Mentalität aus ihrem Gebiet gut rüberbrachten, sondern auch die Vorteile des Lebenselixiers von den Rebhängen klar verdeutlichten.
Sie erfuhren die ungeteilte Aufmerksamkeit des Publikums, wie ebenso die Badische Weinkönigin 2013/14, Aurelia Warther, die es verstand, trotz reichlich Stimmengewirr im Raum die Zuhörer zu fesseln. Die Expertin aus dem Markgräfler Land erläuterte dabei in ihrem beinahe Schwyzer Dialekt die paarweise kredenzten Weine nicht etwa „trocken“, sondern – gewürzt mit viel Hintergrundwissen – auf äußerst charmante Art, meist mit einem Zitat oder einem kleinen Spruch unterlegt.
Wie die Besucher zeigte sich auch die nicht mehr lange regierende Hoheit angetan von der „Wood-Rock-Weinprobe“ in Lauda, als sie festhielt: „Eine komplett andere Art, die Rebensäfte zu präsentieren, ziemlich locker und dennoch äußerst gelungen.“
Auszug des Presseartikels mit freundlicher Unterstützung der Fränkische Nachrichten Mit Oldies durch die Probenfolge vom 20. Mai 2014