Arsen-Und-Spitzenhaeubchen

Abby und Martha, zwei nette ältere Damen, die sich als Aufgabe gesetzt haben ältere Herren bis zu ihrem Tote wohlwollend zu begleiten. Teddy, ein verrückter amerikanischer Präsident … Mortimer und Elaine, ein Liebespaar, dass trotz unvorhergesehener Ereignisse sich letztlich nicht in die Irre führen ließ … ein Krimineller und ein Geheimdienstler … und nicht zuletzt 24 Leichen … dies alles ergibt eine fetzige, skurrile Komödie.

Der berühmte Film von Frank Capra, u.a. mit Gary Grant und Priscilla Lane, gedreht 1944, hat seinen Charme niemals verloren und ist Anreiz für eine Fülle von Theateradaptionen geworden. In einer Neuinszenierung wurde es vom „Theater an der Disharmonie“ auf die Bühne gebracht.

Es spielen: Angelika Scheidig als Martha, Bettina H.- Dünninger als Abby , Stephanie Felber, Torsten Scheidig, Peter Hub, Christine Hadulla, Engin Secgin, Adi Schön, Theodora Thanou.
Technik: Julian Sachs
Regie: Bernd Lemmerich
Dauer: ca. 2 Stunden mit Pause

Das Theaterstück Arsen und Spitzenhäubchen eignet sich sowohl als Freilichttheater, als auch als aufregendes Abendprogramm auf einer passenden Theaterbühne.

Ein mörderisch-nettes Schwesternpaar!

Am Tatort sichergestellt: „Arsen und Spitzenhäubchen

Zwei frömmelnde Schwestern haben beobachtet, wie friedlich ein Verstorbener aussieht. Nun wollen die Guten weiteren älteren, einsamen Männern zu diesem Frieden verhelfen, sie näher zu Gott bringen. Unter dem Vorwand, Zimmer zu vermieten, locken sie ihre Opfer in ihr Haus und begrüßen sie mit einem tödlichen Cocktail mit Strychnin, Zyankali und Arsen.

Inzwischen sind sie bei Gast Nummer 12. Die Leichen lassen sie von ihrem Neffen Teddy im Garten vergraben: Der Geisteskranke hält sich für Präsident Theodore Roosevelt und glaubt, er hebe den Panamakanal aus, die Toten seien an Gelbfieber gestorben.

Angelika Scheidig als Martha und Brewster und Bettina Hümmer-Dünninger als Abby spielen mit Bravour das mörderisch-nette Schwesternpaar, das verschmitzt-fröhlich seinen Erlösungsauftrag ausführt. Eine ausgezeichnete Studie des verwirrten Teddy bietet Peter Hub, der dauernd auf seiner Trompete zum Angriff bläst. Plötzlich unerwartet Besuch: Neffe Jonathan, als Massenmörder polizeilich verfolgt, verlangt mit der Gesichtschirurgin Dr. Einstein Unterschlupf. Ein sauberes Pärchen, das Engin Secgin und Christine Hadulla mit Temperament und sichtbarer Spielfreude auf die Bühne stellen.

Immer wieder Zwischenapplaus für die beiden, für die betenden Schwestern und ihren Totengräber Teddy. Auch für die übrigen Rollen hat Regisseur Bernd Lemmerich eine Schar begabter und begeisteter Mitspieler gefunden: Torsten Scheidig ist der smarte Theaterkritiker Mortimer, der möglichst schnell seine Elaine (Stephanie Felber) heiraten möchte. Adi Schön lasst sich als Polizist – immerhin für einige Minuten- tapfer in den Sarg leben, und Theodora Thanou gibt der Leiterin der psychiatrischen Anstalt „Happy Valley“ fahrig-nervöses Auftreten. Großer Schlussapplaus für Regisseur und Akteure.

(Schweinfurter Tagblatt)

 

Die liebenswerten Damen im Spitzenhäubchen, voller diabolischer Naivität, herrlich schrullig-schrill gespielt von Angelika Scheidig und Bettina Hümmer-Dünninger, haben das Hobby, einen „friedlichen Gesichtsausdruck“ auf die Gesichter älterer, einsamer Untermieter zu zaubern: Mittels ihres Holunderweins lassen sie auch die Nummer 11 („nein, Martha, es waren 12“), Mister Hoskins, künftig im Garten „schlafen“.

(Auszug aus Schweinfurter Tagblatt)